Trockenstell-Management

  • Einen bestimmten Wochentag dafür vorsehen
  • Nach jeder monatlichen MLP die Abkalbeliste durchsehen und alle Kühe > 7 Monate Trächtigkeit heraussuchen
  • Zellzahlen dieser Kühe prüfen
  • Wenn Leitkeim und Resistenzlage des Betriebes bekannt sind, trockenstellen laut Resistenztest
  • Andernfalls von Kühen > 100.000 Zellen/ml Milch Schalmtest durchführen; wenn positiv, Milchprobe nehmen für die bakteriologische Untersuchung
  • Dann trockenstellen nach Befund
  • In den ersten 10 Tagen nach dem Trockenstellen ist die Mastitisgefahr noch sehr groß, daher tägliche Euterkontrolle
  • Überprüfung der Ausheilung subklinisch euterkranker Kühe („Zellzahl-Kühe“) anhand der Zellzahl in der ersten MLP nach der Abkalbung: Wenn ZZ > 100.000/ml = keine Heilung; Kuh sollte gemerzt werden; andernfalls lässt sich keine eutergesunde Herde aufbauen.
  • Kennzahlen für trockenstehende Kühe:
    • Ausheilungsrate: mindestens 50%
    • Neuinfektionsrate: maximal 15%
  • Wenn Tagesmilchleistung der Kühe sehr niedrig ist (<15kg), lieber länger trockenstehen lassen, als dass die Kühe verfetten (Körperkondition beachten)
Selektives Trockenstellen
Voraussetzungen:
  • Bestandseutergesundheit unauffällig
    • Zellzahl < 150.000 / ml Milch im Tank
    • Keine Probleme mit St. aureus, Sc. agalactiae (Galt), oder Mycoplasmen
  • extrem strenge Anwendungshygiene
Vorgehensweise:
Einzeltierzellzahl in den letzten beiden  MLP`s < 100.000/ml Milch
  • Schalmtest (CMT) negativ:
    • Anwendung eines internen Zitzenversieglers, z. B. OrbeSeal®
  • Schalmtest (CMT) positiv:
    • bakteriologische Milchprobenuntersuchung
      • negativ: Zitzenversiegler, z. B. OrbeSeal®
      • positiv: antibiotisch trockenstellen nach Resistenztest
Praktische Anwendung nach der letzten Melkung:
  • neue Einweghandschuhe anziehen
  • Zitzenspitze mit alkoholgetränkten Tüchern gründlich abreiben. Dabei abgewandte Viertel zuerst desinfizieren, damit keine erneute Verunreinigung durch ungewollte Berührung erfolgt.
  • Schutzkappe des Versieglers abziehen.
  • Die Zitzenbasis wird zwischen Daumen und Zeigefinger fest fixiert und verschlossen. Dabei wird die Zitze leicht zur Seite gebogen. Grundsätzlich erst die zugewandten Viertel behandeln.
  • Mit langsamer Abgabe der Paste in die Zitzenzisterne muss das Gefühl der allmählichen Füllung entstehen. Bevor der Verschluss an der Basis geöffnet wird, muss der Injektor aus dem Zitzenkanal gezogen werden.
  • Dippen aller Zitzen mit zugelassenem Dippmittel.
  • Tägliche Euter- und Tierkontrolle