Prototheken-Mastitis
Prototheken gehören zu den Algen, die Mastitis bei Kühen verursachen können. Prototheken lassen sich auf jedem Milchbetrieb nachweisen. Warum Kühe in manchen Beständen erkranken und in anderen nicht, ist nicht hinreichend bekannt.
Euterentzüdungen durch Algen werden nach einer akuten Phase schnell chronisch und heilen niemals aus. Die Milch von infizierten Kühen ist verändert, die Milchmenge sinkt und die Zellzahl steigt leicht auf über 10⁶/ml an.
Die Kühe sind aber häufig nicht schwer erkrankt, wie z.B. bei der Infektion mit coliformen Keimen. Ein Verdacht auf eine Prototheken-Mastitis besteht immer, wenn die antibiotische Therapie versagt.
Für die Infektion sind große Mengen Algen notwendig, die in der Regel die Zitze zwischen den Melkzeiten besiedeln. Es ist aber auch davon auszugehen, dass sich die Kühe während des Melkens infizieren.
In allen Laktationsstadien einschliesslich der Trockenstehzeit sind Infektionen möglich, wenn die Zitze einer andauernden Exposition ausgesetzt ist. Die Suche nach einer Quelle ist meist müßig, da Prototheken überall dort zu finden sind, wo es feucht ist.
Man kann aber davon ausgehen, dass mit Prototheken infizierte Herden versteckte Trägertiere haben, die laufend Prototheken mit dem Kot ausscheiden. Wie sich diese Tiere infizieren und warum es zu einer chronischen Ausscheidung kommt, ist nicht untersucht.
Sprinkleranlagen zur Kühlung der Kühe führen nicht zur Mastitis.
Alle Bereiche, in denen sich Kühe hinlegen, wo es augenscheinlich zu nass ist und die zudem noch mit Kot belastet sind, sollte man versuchen, trockenzulegen.
Es ist keine wirksame Therapie bekannt.