Kennzeichnung

Über 300.000 Hunde und Katzen entlaufen jährlich in Deutschland – oder werden gestohlen. Ein Großteil dieser Tiere kehrt nie wieder nach Hause zurück, weil die Besitzer von Fundtieren meist nicht ausfindig gemacht werden können. Abhilfe schafft die dauerhafte, eindeutige Kennzeichnung und Registrierung Ihres Vierbeiners.

Lange Zeit wurde zur Markierung eine Marke oder ein Adresstubus am Halsband benutzt. Doch beide können leicht entfernt werden oder verloren gehen und bieten deshalb keine Sicherheit. Adresstuben sind häufig nicht wasserdicht, sodass die Nachricht darin unbemerkt unleserlich wird. Ebenfalls üblich waren bisher Tätowierungen. Doch diese Art der Kennzeichnung ist aufgrund ihrer Schmerzhaftigkeit nur unter Vollnarkose vertretbar. Häufig verblassen die Farben im Laufe der Zeit, sodass die Tätowierung nur noch schwer zu lesen ist. Aus diesem Grunde ist die Kennzeichnung durch Tätowierung für den grenzüberschreitenden Reiseverkehr inzwischen nicht mehr zugelassen.

Eine zuverlässige Alternative stellt die Implantation eines elektronischen Mikrochips dar. Jeder Chip trägt einen international nur einmal vergebenen 15-stelligen Zahlencode. Jedes Tierheim und alle Tierarztpraxen verfügen über Lesegeräte, mit denen sie diesen Code jederzeit auslesen können. In Verbindung mit einer zentralen Registrierung ist es so jederzeit möglich, Ihr Tier zu identifizieren und Ihnen zurückzugeben.

Warum sollten Sie Ihr Haustier mit einem Mikrochip kennzeichnen?

  1. Zur Identifizierung bei Verlust
    Jährlich werden tausende Tiere gestohlen, ausgesetzt, verletzt oder entlaufen. Wird ein gechiptes Tier aufgefunden, kann der Besitzer mittels Chip und Lesegerät sofort ermittelt werden. Im Vergleich zu Tätowierungen, die meist schwer lesbar sind, ist die Identifikation einfach, fälschungssicher und zweifelsfrei. So kann viel Leid bei Tierbesitzern und Tieren vermieden werden. Die Investition in einen Mikrochip schützt das Tier sein Leben lang.
  2. Zum sicheren Eigentumsnachweis
    Eine eindeutige und fälschungssichere Kennzeichnung ermöglicht im Falle eines Diebstahls einen zweifelsfreien Eigentums- und Identitätsnachweis.
  3. Zum Nachweis der Abstammung
    Die eindeutige Identifikation eines Tieres ermöglicht die sichere Zuordnung der Abstammungs­dokumente. Für die Teilnahme an Ausstellungen müssen Tiere gekennzeichnet sein. Hier hat der Mikrochip international die Tätowierung bereits abgelöst.
  4. Zum Nachweis der Gesundheit
    Ein eindeutig gekennzeichnetes Tier kann sicher seinem Impfpass zugeordnet werden. So lässt sich z. B. bei Tollwutverdacht eine Impfung zweifelsfrei nachweisen.
  5. Für den internationalen Reiseverkehr
    Für den Grenzübertritt in der EU sind die eindeutige Kennzeichnung und ein EU-Heimtierausweis vorgeschrieben.
  6. Aus rechtlichen Gründen
    Hundeverordnungen verschiedener Länder, z.B. Niedersachsen (seit 1.Juli 2011), Hamburg und Berlin verlangen die Kennzeichnung von Hunden mittels Mikrochip.

Wie funktioniert die elektronische Tierkennzeichnung?
Der Mikrochip
Bei der elektronischen Kennzeichnung wird Ihr Haustier mit einem ca.12 x 2 mm großen Mikrochip markiert. Darin ist ein 15-stelliger, mittels Lesegerät ablesbarer Code gespeichert. Der Chip selbst ist absolut inaktiv.

Der ISO-Standard
Seit 1996 gelten für die Datenübertragung und den Nummerncode inter­nationale Standards. Diese stellen sicher, dass die Systeme verschiedener Verbände und Hersteller international kompatibel sind – jeder Transponder kann von jedem Lesegerät gelesen werden.

Eine Identifikationsnummer nach ISO-Norm besteht aus einem 15-stelligen Zahlencode. Die ersten drei Ziffern codieren das Land (z.B. 276 für Deutschland), die 12 weiteren Ziffern stellen die weltweit nur einmal vergebene Identifikationsnummer dar.

Der Transponder
Der Mikrochip befindet sich mit einer Antenne in einer medizinisch geprüften Bioglaskapsel. Die Einheit von Mikrochip, Antenne und Hülle wird Transponder genannt.

Das Einsetzen des Transponders
Fast alle Haustiere können mittels Transponder gekennzeichnet werden. Bei Hund, Katze und Nager wird er an der linken Halsseite unter die Haut, beim Pferd und Papagei in die Muskulatur appliziert. Dieser Eingriff wird mit Hilfe eines sterilen Einmal-Applikators durchgeführt. Eine Narkose ist hierfür nicht erforderlich (Ausnahme Papagei), die Belastung entspricht dabei etwa der bei einer Injektion. Um den Transponder bildet sich eine Bindegewebshülle, die ihn fixiert. Er ist von außen nicht sichtbar und beeinträchtigt Ihr Tier nicht.

Die Registrierung
Nach der Injektion des Transponders sollten Sie Ihr Haustier unbedingt registrieren lassen. Wir empfehlen Ihnen die kostenlose Registrierung bei Europas größtem Haustierzentralregister TASSO (internationale Haustierregistrierung) und können Ihr Tier dort übers Internet gleich auf Ihren Namen registieren oder geben Ihnen dazu ein Anmeldeformular mit. Auch eine Registrierung übers Internet (www.tasso.net) ist möglich. Zusätzlich legen wir die Nummer des Mikrochips im Impfpass und in der Karteikarte Ihres Tieres nieder.

Das Ablesen
Der applizierte Transponder verhält sich passiv. Beim Ablesevorgang strahlt das Lesegerät harmlose niederfrequente Radiowellen ab. Diese aktivieren den Mikrochip für wenige Sekunden, sodass er seinen Code an das Lesegerät übermittelt. Der Nummerncode des Mikrochips wird so im Display des Lesegerätes sichtbar. Mit Hilfe des Lesegerätes kann der eindeutige und einmalige Code des Mikrochips sofort nach der Applikation des Transponders abgelesen werden – lebenslang und beliebig oft. Lesegeräte sind in allen Tierheimen, Tierarztpraxen, an Grenzstellen, sowie i. d. R. auf Ausstellungen, Turnieren und Auktionen vorhanden.