Katzen willkommen!
Mit der Katze zum Tierarzt zu fahren ist für manch einen Tierbesitzer der pure Stress. Allein die Furcht der Katze vor Transportbox und Autofahrt schreckt offenbar so ab, dass wir manche Katzen leider erst sehen, wenn sie wirklich schwer krank sind.
Wir möchten Sie jedoch ermutigen Ihre Haustiger lieber regelmäßig und zeitig untersuchen zu lassen. Bei guter Pflege und Vorsorge können Katzen heutzutage durchaus über 20 Jahre alt werden! Mit ein paar Anregungen und Informationen möchten wir Ihnen zeigen wie Sie Ihre Katzen so lange wie möglich gesund und munter halten.
Der Aufenthalt in der Tierarztpraxis — wie gehen wir mit Ihrer Katze um?
Der Charakter von Katzen ist so unterschiedlich wie unserer. Von freundlichem Schmusetiger über Angsthase bis selbstbewußte Wildkatze ist alles dabei. Uns auf den individuellen Charakter Ihrer Katze einzustellen beruht auf Einfühlungsvermögen und Erfahrung. Aggressives Verhalten läßt sich in vielen Fällen durch den richtigen Umgang und die Vermeidung von Stress abwenden. Die meisten Untersuchungen lassen sich in unserer Klinik bei über 90% der Katzen ohne jegliche Zwangsmaßnahmen durchführen. Und wenn es doch mal gar nicht geht, haben wir notfalls natürlich auch noch kurzwirksame Beruhigungsmittel zur Hand.
Auf unserer Katzenstation geht es ruhig und entspannt zu. Hunde sind hier nicht zugelassen. Neben regelmäßigen Streicheleinheiten versuchen wir das allgemeine Wohlbefinden Ihres Stubentigers in der fremden Umgebung zusätzlich durch spezielle Geruchsstoffe (Pheromone) zu steigern.
Aufgrund unserer besonderen Bemühungen um das Wohlbefinden von Katzen in unserer Fachtierarztpraxis für Kleintiere haben wir die vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte und Royal Canin vergebene Auszeichnung 'Service Plus für Katzen' erhalten.
Ist eine jährliche Vorsorgeuntersuchung sinnvoll?
Bei einer Vorsorgeuntersuchung wird Ihre Katze einer gründlichen allgemeinen Untersuchung unterzogen. D.h. wir sehen uns u.a. die Augen, die Ohren und die Maulhöhle an, hören Herz und Lunge ab, tasten den Patienten soweit möglich durch, checken auf Gewichtsverlust oder -zunahme, untersuchen auf Parasitenbefall und besprechen mit Ihnen, ob Parasitenbehandlungen oder Impfungen erforderlich sind.
Durch diese gründliche allgemeine Untersuchung kann so manches Problem, z.B. Zahnerkrankungen, schleichender Gewichtsverlust durch Nieren- oder Stoffwechselprobleme frühzeitig entdeckt und behandelt werden.
Da ab einem Alter von etwa 8-10 Jahren das Auftreten von Inneren Erkrankungen zunimmt, ist es empfehlenswert ab diesem Zeitpunkt die jährliche Vorsorgeuntersuchung durch eine Blutuntersuchung zu ergänzen.
Wie transportiert man eine Katze zum Tierarzt? — Stressvermeidung für Ihre Katze rund um den Tierarztbesuch
Ein Tierarztbesuch ist für die meisten Haustiger ein enormer Stress. Um diesen möglichst gering zu halten, hier ein paar Tipps:
Die richtige Transportbox! — Eine geeignete Transportbox ist gut belüftet und läßt sich nach oben öffen. Dies erleichtert und beschleunigt das Hineinsetzen und Herausheben Ihres Haustigers. Die Box sollte nach mindestens drei Seiten blickdicht sein, um Ihrer Katze während des Transports ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Geeignet sind daher die meisten heutzutage im Heimtierhandel erhältlichen Plastik-Transport-Boxen entsprechender Größe. Ein Kuschelhandtuch als Unterlage in der Box ist empfehlenswert. Ungeeignet sind besonders für ängstliche Tiere die althergebrachten Weidenkörbe!
- Zum Tierarztbesuch sollten möglichst wenige Personen mitkommen. Vor allem der Katze fremde Personen oder lärmende und unruhige Kinder können den Spannungszustand Ihres Tieres deutlich erhöhen.
- Um den Aufenthalt im Wartezimmer für Sie und Ihr Haustier so kurz wie möglich zu halten, führen wir eine Terminsprechstunde. Denken Sie daher bitte daran einen Termin zu vereinbaren. Wir bieten auch Terminzeiten an, zu denen sich keine Hunde im Wartezimmer befinden sollten.
- Stellen Sie im Wartezimmer die Transportbox möglichst nicht auf dem Boden ab. Eine erhöhte Position auf Ihrem Schoss oder auf einem Stuhl oder Regal gibt Ihrer Katze mehr Sicherheit. Vermeiden Sie den Kontakt Ihrer Katze mit anderen Katzen und Hunden im Wartezimmer. Dies kann unnötig Aggressionen und Ängste auslösen.
- Spezielle Geruchsstoffe (Pheromone) können eine beruhigende Wirkung auf Ihre Katze haben. Sie lassen sich für Transportbox und Auto einsetzen. Hierzu beraten wir Sie gerne.
- Im Behandlungsraum bemühen wir uns um eine ruhige Atmosphäre. Durch ein fachgerechtes Handling und eine zügige Untersuchung und Behandlung gestalten wir den Besuch für ihre Katze so schonungsvoll wie möglich.
Impfungen – wann und was ist sinnvoll?
So viel wie nötig, so wenig wie möglich! Nach diesem Grundsatz orientieren wir uns bei Impfungen. Was ist also nötig? Selbstverständlich wird nur gegen Viruserkrankungen geimpft, die für die Katze lebensbedrohlich sind. Grundsätzlich muss bei der Auswahl des Impfstoffes zwischen Katzen, die nur im Haus gehalten werden und Katzen, die Freigang haben unterschieden werden.
Reine Wohnungskatzen brauchen nur gegen Katzenseuche (Parvovirose) und Katzenschnupfen (Herpes- und Calicivirus-Infektion) geimpft werden. Nach einer Grundimmunisierung mit 2 Impfungen im Abstand von ca. vier Wochen und einer Wiederholungsimpfung nach einem Jahr, empfehlen wir eine Auffrischung alle 2-3 Jahre.
Alle Katzen, die auch Freigang haben, sollten zusätzlich zu den zuvor genannten Impfungen einen Impfschutz gegen das Leukose-Virus (FeLV) sowie das Tollwut-Virus erhalten. Die Leukoseimpfung empfehlen wir bis zum 8. Lebensjahr, da in erster Linie junge Tiere empfindlich sind. Eine Auffrischung der Tollwut-Impfung ist nur alle 3 Jahre erforderlich.
Wir verwenden für Katzen ausschließlich speziellen Adjuvans-freien Impfstoff, welcher verhindert, dass es nach der Impfung zu einer zu starken Entzündungsreaktion an der Impfstelle kommt. Mehrere Impfstoffe können in einer Spritze kombiniert werden.
Parasiten: — Wurmbefall!
Katzenwelpen können schon im Alter von 3 Wochen mit Spulwürmern befallen sein. Stark befallene Welpen bleiben in ihrer Entwicklung zurück und können schwer erkranken. Deshalb werden Katzenwelpen ab diesem Zeitpunkt mit einem gut verträglichen Präparat entwurmt. Die Entwurmung wird alle 2 Wochen bis zum Absetzen wiederholt.
Ältere Katzen werden abhängig von ihrer Lebensweise entwurmt: Reine Hauskatzen in der Regel einmal im Jahr, Freigänger mindestens alle 3 Monate. Sollte der Haustiger viele Mäuse fressen, ist eine monatliche Entwurmung angezeigt. Dies ist besonders zum Schutz von Kleinkindern wichtig.
Um zu überprüfen, ob Ihre Katze unter Wurmbefall leidet, können Sie während unserer normalen Praxis-Öffnungszeiten gern eine Kotprobe für unser Labor abgeben.
Wurmkuren gibt es in Pastenform, in Tablettenform und als Spot-on-Präparat zum Auftropfen. Für die besonders inkooperativen Patienten ist auch eine Entwurmung per Injektion möglich.
Kennzeichnung Ihrer Katze
Warum sollten Sie Ihre Katze mit einem Mikrochip kennzeichnen?
- Zur Identifizierung bei Verlust
Jährlich entlaufen tausende Katzen, werden verletzt in Tierarztpraxen oder Tierheimen abgegeben oder gar gestohlen. Bei einer mit einem Microchip gekennzeichneten Katze kann der Besitzer mittels eines Lesegerätes umgehend ermittelt werden. Im Vergleich zu Tätowierungen, die meist schwer lesbar sind, ist die Identifikation einfach, fälschungssicher und zweifelsfrei. - Zum sicheren Eigentumsnachweis
Eine eindeutige und fälschungssichere Kennzeichnung Ihrer Katze ermöglicht im Falle eines Diebstahls einen zweifelsfreien Eigentums- und Identitätsnachweis. - Zum Nachweis der Gesundheit
Eine eindeutig gekennzeichnete Katze kann sicher seinem Impfpass bzw. den beim Tierarzt gespeicherten Impfdaten zugeordnet werden. So lässt sich z. B. bei Tollwutverdacht eine Impfung zweifelsfrei nachweisen. - Für den internationalen Reiseverkehr
Sollte Ihr Stubentiger mit auf Reisen gehen, so ist für den Grenzübertritt in der EU die eindeutige Kennzeichnung und ein EU-Heimtierausweis vorgeschrieben. - Für eine Mikrochip-gesicherte Katzentür
Soll Ihre Katze ungehinderten Freigang haben dürfen, der Zugang fremden Katzen aber verwehrt bleiben, so ist eine Microchip-gesicherte-Katzentür eine gute Lösung.
Rund um die Kastration (‚Sterilisation‘)
Inzwischen hat es sich weitgehend herumgesprochen: Der Begriff Kastration bezieht sich sowohl auf männliche als auch weibliche Tiere! Die ‚Sterilisation‘, wird in der Kleintiermedizin aus nachvollziehbaren Gründen nicht durchgeführt. Denn bei einer ‚Sterilisation‘ würden z.B. die Eierstöcke im Tier verbleiben und durch ihre Hormonausschüttung dazu führen, dass die Katze dauerrollig wird, auch wenn eine Trächtigkeit nicht mehr möglich ist.
Kastrierte Katzen leben länger! Das ist statistisch erwiesen. Die Gründe dafür sind naheliegend: Unkastrierte Kater streunen in einem sehr viel größeren Gebiet umher, kämpfen regelmäßig mit Artgenossen und ziehen sich dabei Bissverletzungen und Infektionen wie Katzen-AIDS zu, gegen welche eine Impfung nicht möglich ist. Unkastrierte Kätzinnen im Freiland sind durch 2 mögliche Würfe im Jahr schnell ausgelaugt und können durch den Deckakt mit entsprechend infizierten Katern ebenfalls an Katzen-AIDS und anderen Infektionen erkranken.
Kater und Katzen werden am besten mit etwa 5-6 Monaten kastriert, d.h. bevor die Katzen im Frühjahr geschlechtsreif werden.