Einzeltierdiagnostik und -behandlung


Chirurgische Eingriffe
In der Praxis gibt es eine Palette von chirurgischen Eingriffen. Ein Teil der Eingriffe ist planbar und zählt heute noch zu den notwendigen Operationen, um Tiere an diverse Produktionsbedingungen anzupassen. Sie sind umstritten und werden in Zukunft nicht mehr durchgeführt werden. Hierzu zählen die Enthornung von Kälbern, Schwanzamputation und Kastration beim Ferkel.

Andere Operationen sind Folgen von Verletzungen oder Erkrankungen. Ein Sonderfall ist der Kaiserschnitt. Er wird nötig, wenn die Frucht nicht via naturalis entwickelt werden kann. Es ist immer Eile geboten.

Vor jeder OP müssen die individuellen Voraussetzungen geprüft werden, damit der Eingriff erfolgreich durchgeführt werden kann. Dazu gehört auch eine Kosten-Nutzen-Analyse.

In vielen Fällen z. B. Labmagenverlagerung, Klauenverletzung oder massiven Verletzungen ist eine weitere Nutzung der Tiere ohne OP unmöglich.

Zu den in unserer Praxis durchgeführten Standard-Operationen zählen:

  • Labmagen-Operationen
    • endoskopische Labmagen-OP nach Janowitz
    • ambulante Labmagen-OP nach Dierksen
  • Kaiserschnitt
  • Blinddarm Operation
  • Ruminotomie
  • Nabelbruch-Operation
  • Sehnen-Splitting
  • Klauenamputation
  • Schwanzamputation
  • Zitzen-Operation
  • Kastration
  • Enthornung 

Ultraschall
 
Röntgenuntersuchung
Mit mobilen Röntgengeräten besteht die Möglichkeit Frakturen sicher zu diagnostizieren und dementsprechend zu behandeln. Mit dem Eingipsen von Kälber- und Rinderextremitäten haben wir gute Erfahrungen.
 
Pansensaftübertragung
Das Futter im Pansen wird von Pansenbakterien (Infusorien) zersetzt.
Stoffwechselstörungen gehen mit der Senkung der Pansenaktivität einher: "der Pansen kippt"
Über eine Sonde, die durch das Maul in den Pansen geschoben wird, pumpt man Pansensaft gesunder Kühe ab und überträgt diesen auf die kranke Kuh.
Die Infusorienpopulation wird wieder aufgebaut und das Futter kann wieder in seine Einzelteile zerlegt werden.
 
Blutübertragung
Tiere, die durch innere oder äußere Verletzungen viel Blut verloren haben, können durch Bluttransfusionen von gesunden Tieren stabilisiert werden.

Durch Natriumcitrat wird die Blutgerinnung verhindert und durch die Vakuumflaschen eine schnelle Transfusion ermöglicht.

Bei  Rindern spielen Blutgruppen bei der ersten Bluttransfusion keine Rolle.
 
Dauertropfinfusion

Die Dauertropfinfusion an der Ohr- oder Halsvene wird vornehmlich bei durchfallerkrankten Kälbern mit starken Flüssigkeitsverlusten durchgeführt. Dabei werden den Kälbern die verlorengegangenen Elektrolyte und Puffersubstanzen über eine Zeit von 24 Stunden über diese Infusion zugeführt.

Abgesehen von Kälbern wird diese Intensivtherapie auch bei Kühen mit schwerer Ketose durchgeführt, wenn die herkömmliche Ketosetherapie nicht zur Gesundung führt.
 
Teleinjection
Nicht nur in der Zoo- und Wildtierhaltung besteht Bedarf an der Distanzinjektion, auch in der Haus- und Heimtierhaltung kommt es immer wieder zu Situationen, in denen tierschutzgerechtes Betäuben und Einfangen von Tieren notwendig ist. Von der Weide ausgebrochene Rinder sind oft nicht mehr händelbar und stellen u.a. für den Straßenverkehr eine große Gefahr dar.

Neben der Applikation von Betäubungsmitteln (Distanzimmobilisation), können über die Distanzinjektion auch Medikamente zur Therapie verabreicht werden.
Dafür steht uns neben einem Blasrohr auch ein Narkosegewehr zur Verfügung.
 
Embryotransfer
Embryotransfer ist ein bewährtes Werkzeug in der Rinderzucht.
Wir übertragen TG Embryonen und werden in Zukunft auch die Möglichkeit haben Spülungen durchzuführen.