Chiropraktik
Die Chiropraktik („mit der Hand behandeln“) ist eine manuelle, biomechanische Behandlungsmethode, deren Ziel es ist, Bewegungsstörungen und ihre Folgen zu beheben. Dabei soll nicht nur die optimale Beweglichkeit erreicht, sondern auch die damit eng verknüpfte Nervenfunktion optimiert werden. Da sowohl Nervenfasern als auch wichtige Blutgefäße zwischen den Wirbeln austreten, führen dort angesiedelte Funktionsstörungen nicht nur zu einer herabgesetzten Beweglichkeit sondern auch zu Irritationen dieser wichtigen Strukturen.
Folgen von Funktionsstörungen in der Wirbelsäule können Verspannungen, Schmerzen und eine verminderte Beweglichkeit oder Bewegungslust sein. Dabei sieht sich die Chiropraktik als sinnvolle Ergänzung zur traditionellen Veterinärmedizin und wird im Besonderen im Bereich der konservativen Orthopädie eingesetzt.
Bei Hunden und Katzen können verminderte Leistungsfähigkeit, Schmerzen in Nacken und Rücken, Lahmheiten, Bewegungsunlust, aber auch eine veränderte Sitzposition Hinweis für Funktionsstörungen der Wirbelsäule sein.
Chiropraxis kann die Probleme von Patienten mit degenerativen Gelenkserkrankungen wie Hüft- und Ellbogendysplasie sowie Spondylosen positiv beeinflussen, sodass die Lebensqualität verbessert und Medikamente reduziert werden können.
Auch „untypische“ Probleme, wie häufige Entzündungen der Analdrüsen, Verdauungsstörungen wie Durchfall und Verstopfung, sowie Leckekzem an den Beinen, ebenso wie Inkontinenz, Harnträufeln und Urinabsatzstörungen können durch Funktionsstörungen der Wirbelsäule entstehen. Chiropraxis kann hier in vielen Fällen helfen.
Das Kernstück der chiropraktischen Behandlung ist die spezifische sanfte Mobilisation der blockierten Gelenke. Diese Technik wir auch Justierung (engl.: adjustment) genannt. Ein kurzer und schneller Impuls, der am entsprechenden Wirbel ausgeführt wird, löst Fixationen und Verspannungen. Dabei kann, muss es aber nicht, zu einem hörbaren, aber schmerzfreien Knacken kommen.
Von einer chiropraktischen Behandlung können junge und alte Tiere profitieren, denn sie nützt nicht nur bei Schmerzzuständen und Verschleißerkrankungen. Auch präventiv ist sie von großem Nutzen, da Funktionsstörungen frühzeitig behoben und Folgeprobleme vermieden werden können.
In der Regel reichen ein bis vier Behandlungen, um akute Störungen zu beheben. Bei chronischen Erkrankungen wie Arthrosen, Hüftdysplasien oder Veränderungen von Wirbelkörpern profitieren die Tiere am meisten, wenn die chiropraktische Therapie im Abstand von ein bis sechs Monaten durchgeführt wird